Borken in der Nase sind nicht nur äußerst lästig, sondern auch unangenehm: sie können schmerzhafte Spannungsgefühle verursachen und die Nasenatmung behindern. Aber wie entstehen Borken in der Nase und wie kann man die Krusten dauerhaft loswerden?
Borken – umgangsprachlich gerne als „Popel“ bezeichnet – treten häufig während oder kurz nach einer Erkältung auf. Manche Menschen haben jedoch immer mit lästigen Borken in der Nase zu kämpfen. Um sie schnell loszuwerden, wird dann in der Nase gebohrt. Das sollte man jedoch nie tun, denn das kann zu noch mehr Verkrustungen führen. Stattdessen sollten man eine andere Methode anwenden.
Borken sind Verkrustungen, die durch eingetrocknetes Nasensekret oder gehärteten Wundschorf entstehen. Meist befinden sich Borken im vorderen Abschnitt der Nase, sie können aber auch im hinteren Nasenbereich auftreten. An der Borkenbildung ist jedoch nicht das Nasensekret an sich schuld, sondern trockene Schleimhäute. Besonders Heizungsluft, klimatisierte Räume, Kälte und extreme Staubbelastung tragen zu einer trockenen Nase bei.
Starke Borkenbildung geht mit einem unangenehmen Fremdkörper- und Engegefühl in der Nase einher. Mitunter kann die Atmung erschwert und das Riechvermögen reduziert sein.
Eine trockene Nase fördert nicht nur lästige Borken, sondern erhöht auch das Risiko für Atemwegsinfektionen. Sind die Schleimhäute ausgetrocknet, befindet sich weniger Sekret in der Nase – dieses ist aber wichtig, um Krankheitserreger aufzufangen und abzutransportieren. Zudem können sich Bakterien und Viren auf trockenen Schleimhäuten leichter vermehren.
Mitunter können chronisch trockene Nasenschleimhäute auf eine Stinknase hinweisen, die ebenfalls mit verstärkter Borkenbildung einhergeht.
Eine verstärkte Borkenbildung kann im Zusammenhang mit einem chronischen Schnupfen stehen, der meist durch eine Allergie oder durch wiederholte Infekte ausgelöst wird. Die Nasenschleimhaut ist dauerhaft angeschwollen und produziert mehr Sekret, das verhärten und so zu Verkrustungen führen kann, wenn die Schleimhäute zusätzlich ausgetrocknet sind.
Stockschnupfen ist oft unangenehm: Die Nase ist so sehr verstopft, dass die Nasenatmung behindert ist. Diese Hausmittel helfen, das Sekret zu lösen.
Auch bei einer gewöhnlichen Erkältung bilden sich aufgrund der erhöhten Sekretproduktion in den Schleimhäuten mehr Borken. Im Anfangsstadium einer Erkältung ist die Nase zudem trocken, was ebenfalls Krustenbildung begünstigen kann.
Die Hauptursache für Borken ist aber eine andere – nämlich gewohnheitsmäßiges Nasebohren. Es soll eigentlich dazu dienen, Krusten aus der Nase loszuwerden. Auf Dauer lässt es jedoch nur noch mehr Borken entstehen: Das Bohren kann Verletzungen in der Schleimhaut verursachen, die Wundsekret aussondern. Dieses verfestigt sich schnell und macht sich schließlich als Kruste in der Nase bemerkbar. Genauso schädlich für die empfindlichen Schleimhäute ist auch zu festes Naseschnäuzen, da dies ebenfalls Verletzungen hervorrufen kann.
Viele Menschen entledigen sich lästige Borken in der Nase einfach mit dem Finger. Allerdings ist von dieser Methode – so erleichternd sie auch im ersten Moment sein mag – abzuraten, weil sie nicht nur kleine Verletzungen im Naseninneren und so nur noch mehr Borken zur Folge haben kann. Ständiges Bohren in der Nase birgt auch das Risiko für Entzündungen. Denn Krankheitserreger können in die geschädigte Schleimhaut leichter eindringen. Zu Verletzungen kommt es besonders, wenn versucht wird, die Borken durch Abkratzen aus der Nase zu lösen.
Eine verstopfte Nase ohne Schnupfen kann auf Dauer zahlreiche Folgen haben. Umso wichtiger ist es, die Ursache zu finden und nach Möglichkeit zu beseitigen – damit die Betroffenen wieder frei durchatmen können.
Wenn die Borken nicht als störend wahrgenommen werden und die Nasenatmung nicht erschwert ist, ist es nicht nötig, sie aus der Nase zu lösen. Möchte man die Verkrustungen entfernen, sollte man sie zunächst aufweichen und anschließend durch Schnäuzen der Nase nach draußen befördern.
Zum Aufweichen eignen sich Nasenspülungen mit isotonischer Salzlösung, die zwei- bis dreimal täglich verwendet werden können. Sie befeuchten die Nase und befreien sie von überschüssigem Sekret. Auch befeuchtende Pflegesprays (z.B. mit Hyaluronsäure) sowie Nasensalbe und -öl halten das Naseninnere feucht und weichen harte Verkrustungen auf.
Eine wunde Nase kann äußerst schmerzhaft sein. Diese Hausmittel und Tipps helfen die Nase von innen und außen zu heilen.
Nicht in der Nase zu bohren, ist die wichtigste Maßnahme, um einer Borkenbildung vorzubeugen. Daneben sollte die Nasenschleimhaut feucht gehalten werden, damit das Nasensekret nicht verhärtet. Diese Tipps können dabei helfen:
Stoffe meiden, die die Nasenschleimhaut austrocknen können, wie Staub oder Tabakrauch.
Regelmäßig lüften – das erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum.
Für mehr Luftfeuchtigkeit feuchte Tücher auf die Heizung legen oder eine große Wasserschale auf bzw. unter die Heizung stellen.
Die Heizung nie voll aufdrehen – besonders nicht im Schlafzimmer. Die optimale Raumtemperatur in der Nacht liegt zwischen 16 und 18 Grad.
Täglich mindestens zwei Liter Wasser trinken. Das durchfeuchtet die Schleimhäute von innen und sorgt dafür, dass sich das Nasensekret verflüssigt.
Bei einer Erkältung oder chronischen Schupfen regelmäßig inhalieren, damit das Nasensekret besser abfließen kann. Dafür einfach heißes Wasser in eine Schale füllen und anschließend den Kopf mit einem Tuch bedeckt über den heraufziehenden Wasserdampf beugen.
Nach einer Erkältung ist es nicht ungewöhnlich, dass Verkrustungen durch eine erhöhte Nasenschleimbildung entstehen. Ein Arztbesuch ist jedoch angeraten, wenn sich über Wochen verstärkt Borken in der Nase bilden und weitere Beschwerden wie eine ständig laufende Nase oder Nasenblutung auftreten.
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